Das Neue Palais von Sanssouci ist der größte Schlossbau in der Region. Mit seiner erhaltenen originalen Substanz und Ausstattung zählt es zu den kultur- und zivilisationsgeschichtlich wertvollsten Schlossanlagen der Welt. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges von König Friedrich II. von Preußen (1712–1786) 1763 bis 1769 errichtet, steht das Schloss für den politisch erfolgreichen Preußenkönig, der mit dieser „Fanfaronnade“ Preußens Rolle als Großmacht verdeutlichte. Konzipiert war das Neue Palais als Sommerresidenz, die Friedrich mit Appartements für Verwandte und Gäste sowie einer Wohnung für sich selbst ausstattete.
Friedrich hat selbst hier wohl selten gewohnt, auch später wurde das Schloss meist nur als Gästewohnung und für Festlichkeiten genutzt. Das erst kürzlich restaurierte Untere Fürstenquartier mit Tressenzimmer, Konzertzimmer und Ovalem Kabinett zeigt eine der kostbarsten Innenausstattungen in Europa. Ebenso konnte der Marmorsaal sowie der Grottensaal nach umfassenden Sanierungsarbeiten wieder in den Rundgang durch das Schloss integriert werden. Das geheimnisvolle Glitzern und Funkeln, mit dem Friedrich II. von Preußen seine Besucher beeindrucken wollte, ist nun wieder zu erleben.
Später hat Wilhelm II. (1859–1941), der letzte deutsche Kaiser, das Neue Palais mit seiner Familie als bevorzugten Aufenthaltsort genutzt.