Bilder, nicht an eine Wand gehängt sondern vor wertvollen Teppichen aufgestellt - das bewirkt ein spannendes Zusammenbringen von zwei Kunstwerken.
Neue Harmonien entstehen.
In einer Sonderausstellung 2015 unter dem Titel "v e r k n ü p f t" wurden Bilder von Wolfgang Lettl mit Teppichen von Jürgen Dahlmanns (RUG STAR) kombiniert.
Bei den meisten Verknüpfungen ist es gelungen, dass das Hintergründige das in den Bildern andeutungsweise gefunden werden kann, vom Teppich aufgegriffen und verstärkt wird, wodurch Bild und Teppich verknüpft eine Harmonie bilden.
Der Baum
Ich zeichnete einen Baum.
Ein Sarg im Geäst gefiel mir gut, es war aber zu wenig. Ein Baum allein ist immer gefährlich, hat gern eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Klobürste. Also entschloss ich mich für einen Wald mit lauter Särgen auf den Bäumen.
Ludwig XIV. kam mir in den Sinn, immer schon hat mich seine Perücke fasziniert. Der Sonnenkönig im Wald mit Särgen auf den Bäumen stützt sein Zepter auf einen Holzstoß. Etwas zu gleichgewichtig. Symmetrie macht langweilig.
Da erschoss ich Seine Majestät mit vier goldenen Pfeilen und stellte mich der Polizei.
(Text: Wolfgang Lettl)