Bilder, nicht an eine Wand gehängt sondern vor wertvollen Teppichen aufgestellt - das bewirkt ein spannendes Zusammenbringen von zwei Kunstwerken.
Neue Harmonien entstehen.
In einer Sonderausstellung in Augsburg 2015 unter dem Titel "v e r k n ü p f t" wurden Bilder von Wolfgang Lettl mit Teppichen von Jürgen Dahlmanns (RUG STAR) kombiniert.
Bei den meisten Verknüpfungen ist es gelungen, dass das Hintergründige das in den Bildern andeutungsweise gefunden werden kann, vom Teppich aufgegriffen und verstärkt wird, wodurch Bild und Teppich verknüpft eine Harmonie bilden.
In meiner Vorstellung ist ein Labyrinth ein so verschlungen kompliziertes Bauwerk, dass, wer einmal hineingerät, kaum wieder herausfindet, es sei denn mit dem Faden der Ariadne. In so einem Labyrinth verirrt zu sein, gehört zu den Grunderfahrungen auch des modernen Menschen.
Man kann den Surrealismus insgesamt als labyrinthisch bezeichnen: lauter Rätsel, lauter Fragen, keine Antworten, kein Ausweg.
Ich wollte das Thema direkt angehen: Ein Labyrinth malen. Aber kein antikes Bauwerk und keinen verspielten Rokokogarten, eher ein Spiegelkabinett, doch fand ich keine Möglichkeit, es überzeugend darzustellen.
Ich nahm Zuflucht in einer übersichtlichen aber irrealen Konstruktion, offen, damit man hineinsieht, aber ohne Ausgang, da hilft auch der Ariadnefaden nicht.
Vielleicht kennen Sie so etwas Ähnliches aus Ihren Träumen?
Bei Kafka wurde daraus „Der Prozess“
(Text: Wolfgang Lettl)
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