Fast alle Spuren jüdischer Kultur sind an dem Ort der ehemaligen Judengasse verschwunden, außer der Friedhof an der Battonnstraße. Der Friedhof ist einer der ältesten jüdischen Begräbnisplätze in Europa. Er besteht seit dem 13. Jahrhundert. Jüdische Friedhöfe sind heilige Orte. Die Grabsteine sind Zeugen für die reiche Tradition jüdischen Lebens in der Stadt. In den Inschriften werden Berufe oder weltliche Handlungen fast nie erwähnt, wohl aber Gelehrsamkeit und Wohltätigkeit. Frömmigkeit gilt als höchste Tugend. Die meisten Grabsteine tragen ein Hauszeichen, eine typische Verzierung in Frankfurt. Das Hauszeichen sagt aus in welchem Haus der oder die Verstorbene gewohnt hat. Über 2000 Grabsteine sind erhalten. Der weitaus größte Teil wurde von der nationalsozialistischen Stadtverwaltung in den 1940er Jahren zerstört.