Das Bildnis zeigt eine für Gustav Klimt ungewöhnliche Darstellung eines alten Mannes auf dem Totenbett. Vermutlich dürfte es sich dabei um ein Bildnis von Hermann Flöge, Schwiegervater seines frühverstorbenen Bruders Ernst und Vater seiner langjähriger Freundin Emilie Flöge handeln. Hermann Flöge, Inhaber einer Manufaktur für Tabakspfeifen, die aus dem damals beliebten Material des sogenannten Meerschaums, eines Sepiolith-Minerals, angefertigt wurden, war allerdings bereits 1897 verstorben. Weshalb das Bildnis erst drei Jahre nach seinem Tod entstand, ist unklar, vermutlich hatte es Klimt nach einer Fotografie gemalt. Charakteristisch erscheint in diesem Bildnis der Kontrast zwischen den präzise erfassten Gesichtszügen und den nebelig verschwommenen Hintergrundpartien, Stilmerkmale, die auch in den zeitgleich entstandenen Damenbildnissen anzutreffen sind.
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