Die Szene spielt auf dem Theater: hölzerne Säulen tragen die Bretter der Bühne, von oben hängen – z. T. stark verblichene – Kränze und Masken herab. Links öffnet sich eine Tür, die ins Innere eines Hauses führt. Die Schauspieler tragen Nacktheit simulierende Trikots mit gepolstertem Gesäß, dickem Bauch und großem, rüsselähnlichem Phallos; zwei von ihnen sind darüber hinaus noch mit einem kurzen Chiton bekleidet, der ihre Blöße eher betont als verdeckt. Ihnen allen sind Namen beigeschrieben, die uns kaum etwas sagen, im antiken Betrachter aber die Erinnerung an eine bekannte Posse hervorgerufen haben dürften. Der Kern der Handlung ist allerdings auch ohne solches Vorwissen leicht zu verstehen. In der Mitte der Bühne steht eine große Truhe. Solche Möbel pflegte man in der Antike ebensowenig wie heute im Freien aufzustellen; sie muss also gerade erst von den zwei nackten Männern, Gymnilos und Kosilos, durch die offene Haustür herausgetragen worden sein. Dass es mit diesem Transport allerdings kaum seine Richtigkeit hat, zeigt das Verhalten des alten Charinos, den Gymnilos und Kosilos von der Truhe herunterzubewegen versuchen. Es kann sich nur um deren Besitzer handeln, der sein kostbares Gut in Gefahr sieht und den sein Geiz zu tollkühnem Widerstand treibt: Er wehrt sich mit all seinen spärlichen Kräften und selbst auf das Risiko hin, dass er schließlich selber mitsamt der Truhe davongetragen werde. Sehr viel bedächtiger als sein Herr ist der Sklave Karion, dessen hilflose Gebärde des beschwichtigenden Bedauerns eine durchaus realistische Einschätzung der Kraftverhältnisse verrät. Der Krater trägt die stark verblichene Signatur: »Assteas hat es gemalt«. Es handelt sich um einen Vasenmaler, der um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Poseidonia (heute: Paestum) tätig gewesen ist und von dem beinahe ein Dutzend signierte Werke erhalten geblieben sind. Die meisten seiner Vasenbilder sind ernsthaften Themen der griechischen Sage gewidmet, aber gelegentlich hat er auch Szenen der Posse dargestellt: mit sicherem Instinkt für Komik und ansteckender Freude am Klamauk.