An dem hier gezeigten letzten Bild von Wolfgang Lettl hat Florian Lettl nicht nur wie zuvor intensiv an der Motiventwicklung der Bilder mitgearbeitet, sondern er hat das Bild auch soweit fertig gemalt, dass man es ausstellen konnte.
Nachdem Wolfgang Lettl die Kräfte verließen und er merkte, dass er nicht mehr malen konnte, beschloss er zu sterben. Er verstarb am 10.Februar 2008 in den Armen seines Sohnes Florian umgeben von seinen Bildern.
Dieses letzte Bild zeigt zum einen den Dirigenten und sein Orchester in einer aufstrebenden Bewegung. Kunst kommt aus dem Unbewussten, Verborgenen. Hier im Bild aus den Tiefen des Wassers und wird im schöpferischen Akt durch Künstler ans Tageslicht gehoben, sichtbar gemacht.
Als Gegensatz zu dem schwarz gekleideten Dirigenten der beide Arme nach oben streckt, die Aufwärtsbewegung wird zusätzlich noch durch den Taktstock unterstrichen, steht bereits auf dem Podest der aus weißem Marmor gemeißelte heilige Bruno von René-Michel Slodtz genannt Michel-Ange Slodtz (1705-1764). Er schuf diese Skulptur im Jahr 1744 für den Petersdom in Rom.
Die eine Hand des Heiligen zeigt eine abweisende Geste, die andere verweist nach unten. Aus kompositorischen Gründen fehlen im Bild sowohl der Putto der dem Heiligen die Bischofsinsignien übergeben möchte, als auch die Heiligenattribute (Totenkopf, Kette und Buch), auf welche die nach unten gerichtete Hand verweist.
Somit bezieht sich die Gestik im Bild auf den Dirigenten und sein Werk und mahnt den Künstler zur Bescheidenheit und verweist ihn dezent auf seine Vergänglichkeit.
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