Der sogenannte Tempelpalast von Guzana hatte eine längere Baugeschichte. Er wurde mehrfach umgebaut und neu ausgestattet. Man nimmt an, daß die steinernen Wandplatten schon an einern früheren Gebäude Verwendung fanden, ehe sie am Palast eines Fürsten Kapara angebracht wurden. Das scheint besonders auf Orthostaten wie den abgebildeten zuzutreffen, da hier eine Keilinschrift "Tempel des Wettergottes" vorhanden ist. Der Gott selbst, in frontaler Ansicht dem Betrachter zugewandt, schwingt in den erhobenen Händen das Krummholz und eine Keule, zwei seiner Waffen, die er zur Ausübung seiner Gewalt benötigte. An seiner als Federkrone gebildeten Kopfbedeckung sind Stierhörner angebracht, die seinen göttlichen Status anzeigen. Gerade in den Gebieten, die für den Ackerbau auf den natürlichen Regenfall angewiesen waren, brachte man dem Wettergott besondere Verehrung entgegen.