Das aus Hirschleder genähte Hemd zählt zu den ältesten Objekten seiner Art, die sich heute in Museen befinden. Seine Verzierung und Bemalung geben Auskunft über den Träger und dessen kriegerische Leistungen. Der Schnitt und die Verzierung des Hemds legen nahe, dass es vor 1830 von einer Gruppe der Sioux-Sprachfamilie hergestellt wurde. Besonders auffällig ist seine Bemalung: Im Gegensatz zu den sonst üblichen Zweikampf-Szenen wenden sich hier alle Personen in dieselbe Richtung. Der Großteil von ihnen ist zudem unbewaffnet und insgesamt lassen sich keine Kampfhandlungen erkennen. Ungewöhnlich ist auch, dass auf dem rechten Ärmel weitere Personen zu sehen sind. Die im Schulterbereich zu sehenden, stilisierten Elemente gelten als Zeichen für angeführte Kriegszüge und erbeutete Pferde. Im Lauf der Zeit wurde das Hemd wahrscheinlich mehrfach überarbeitet: So wurden die mit Stachelschweinborsten und Haarbüscheln besetzten Zierstreifen nachträglich angebracht. Auch die Ärmel waren ursprünglich vom Handgelenk bis zum Ellenbogen mit einer Sehnennaht geschlossen.