Dies ist eine von acht Tafeln die zusammen ein Rundumbild des Nürnberger Hauptmarktes von einem erhöhten Standpunkt aus wiedergeben. Da es von einer zur nächsten Tafel meist motivische Überschneidungen gibt, könnte es sich um Entwürfe für ein Panoramagemälde oder nur um perspektivische Studien handeln. Stilistisch lassen sich die Entwürfe ins erste Drittel des 19. Jahrhunderts datieren. Aufgrund des Standortes lässt sich die Entstehungszeit aber genauer bestimmen: Der Maler muss etwa auf der Spitze des Schönen Brunnens sitzen. Dies war nur 1821 bis 1824 möglich, da in jener Zeit der Brunnen komplett eingerüstet war.
Auffällig sind auf dem
Hauptmarkt die sogenannten Kolonnaden, drei Reihen von fest gebauten
Marktständen, die den Platz auf drei Seiten umgaben. Sie waren 1811 nach Plänen
von Carl Haller von Hallerstein errichtet worden. Die Bewältigung der
perspektivischen Darstellung der Bauten ist dem Künstler hier ein
Hauptanliegen. Die Perspektive der Bilder wirkt stimmig, die Straßen und Plätze
sind mit reicher Figurenstaffage belebt, der Maler ist bemüht, durch seitlich einfallendes
Sonnenlicht den Szenen Stimmung zu verleihen. Und dennoch wirkt alles etwas
biedermeierlich steif und additiv; die Farbigkeit wirkt fahl und wie
ausgebleicht, als wären die Tafeln längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt
gewesen. Einige Bereiche sind überklebt und dann übermalt.