Altstadt-Panorama vom Laufer Schlagturm

Das Nachkriegspanorama setzt sich aus 16 farbigen Kleinbilddias zusammen, die alle im Juli 1956 vom Laufer Schlagturm aus aufgenommenen wurden. Entstanden ist so ein beeindruckendes Bilddokument von der Zerstörung der Nürnberger Altstadt im Zweiten Weltkrieg und ihres Wiederaufbaus in den 1950er Jahren.

Von der Burg, die über
der eingerüsteten Egidienkirche erscheint, schweift der Blick zum
Willstätter-Gymnasium am unteren Bildrand, dessen moderner Atriumbau kurz vor
seiner Fertigstellung steht. Das grün bewachsene Brachland zwischen den Häusern
lässt noch erahnen, warum dieser Teil der Altstadt in der Nachkriegszeit die
Bezeichnung "Sebalder Steppe" erhielt. Beim Luftangriff am 2. Januar
1945 zerstörten alliierte Bomber 90 Prozent der Innenstadt, das Viertel
nordöstlich der Pegnitz wurde dem Erdboden gleichgemacht. Nach der Räumung von
Schutt und Ruinen bildete das Areal eine einzige, nahezu leere Fläche, die nach
und nach von sogenannten Pionierpflanzen überwuchert wurde. Vom raschen
Voranschreiten der ab 1952 einsetzenden Wiederaufbauarbeiten zeugen die
zahlreichen Baustellen. Dabei setzte man auf die Erhaltung des
Erscheinungsbilds aus der Vorkriegszeit und versuchte weitgehend, die
historisch gewachsene Straßenführung sowie die alten Gebäudeproportionen und
Dachformen beizubehalten. 1960 war die Wohnbebauung in der Sebalder Altstadt
größtenteils abgeschlossen.