Bereits 1913 ließ sich Friedrich Bergius (1884–1949) ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen oder löslich organischen Verbindungen aus Steinkohle patentieren, für das er 1931 mit dem ChemieNobelpreis ausgezeichnet wurde. Erstmals größere Bedeutung erlangte das Bergius-Verfahren in der Zeit des Nationalsozialismus für die Herstellung von synthetischem Benzin. Zwischen 1927 und 1943 wurden in Deutschland zwölf Kohlenhydrierwerke gebaut. In Westdeutschland wurde nach dem Krieg die Kohleverflüssigung wegen konkurrenz-
los niedrigen Erdölpreise nicht fortgeführt. In der Bundesrepublik Deutschland kam es jedoch infolge der ersten ›Ölkrise‹ von 1973 zur Errichtung von sieben Pilotanlagen zur Kohleveredelung, bei der auch neue Verfahren eingesetzt werden sollten. Die Pilotanlage der Saarbergwerke AG wurde im Technologiezentrum Völklingen-Fürstenhausen errichtet und am 24. September 1981 in Betrieb genommen. Als Folge der sinkenden Ölpreise, ab Mitte der 1980er Jahre, wurden die Pilotanlagen wieder stillgelegt.