Carl Kuntz nahm Unterricht an der Mannheimer Zeichnungsakademie bei Jacob Rieger, einem Schüler Ferdinand Kobells. Während einer Reise in die Schweiz und nach Oberitalien studierte der 21jährige Kuntz eifrig die Natur. In seinen landschaftlichen Kompositionen orientierte er sich zunächst an Vorbildern wie Claude Lorrain und Nicolas Poussin. Wanderungen in die Umgebung Mannheims und vertiefende Naturstudien beförderten zunehmend eine realistische Kunstauffassung. Durch seine Tierstücke nach holländischen Vorbildern des 17. Jahrhunderts wurde Kuntz als »Pfälzischer Paulus Potter« bekannt (Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Leipzig 1928, Bd. 22, S. 282). 1805 ernannte man ihn zum Hofmaler, in seinem letzten Lebensjahr – von 1829 bis 1830 – war er Direktor der Gemäldegalerie Karlsruhe. Der Stifter der Nationalgalerie Wagener erwarb von Kuntz ein holländisch geprägtes Tierstück, die »Schwarzwaldlandschaft« (Inv.-Nr. W.S. 128). 1904 kamen mit »Viehweide mit Baum« (Inv.-Nr. A I 802 b) und »Landschaft mit Rindern und einem Hirten« (Inv.-Nr. A I 802 a) zwei weitere, die Kraft der Natur feiernde, sommerliche Szenen mit stattlichen Rindern und prächtigen Bäumen in die Sammlung. | Birgit Verwiebe
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