Bei der Darstellung auf dem kostbaren Schmuckstück wird es sich um eine Totenmahlszene handeln, wie sie für Erzeugnisse des Kunsthandwerks sehr selten, in der sogenannten späthethitisch-nordsyrischen Reliefkunst dagegen häufiger belegt ist. Obwohl sich der genaue Bedeutungsinhalt nicht eindeutig erschließen läßt, kann doch im Vergleich mit den thematisch eng verwandten Steinreliefs auf Stelen im Zusammenhang mit Bestattungen und auf Orthostaten wahrscheinlich gemacht werden, daß kein Vorgang des täglichen Lebens wiedergegeben worden ist. Vielmehr dürfte es sich auch in diesem Falle um eine verkürzte Fassung des Themas mit Beziehung zum Totenkult handeln. Üblicherweise ist die Szene mehrfigurig angelegt. In diesem Sinne kann die Speiseszene als Ersatz und/oder Ergänzung eines Speiseopfers für verstorbene Vorfahren interpretiert werden.