In dieses Exemplar des Alten und Neuen Testaments hat Lenard zahlreiche antisemitische Äußerungen eingetragen und für ihn wichtige Stellen angestrichen bzw. kommentiert. Akribisch durchsuchte er das Alte Testament, das er als »Jüdische Schwindelchronik« oder auch als »Juden-Dreck-Testament« bezeichnete, nach Passagen, die sich in sein antisemitisches Weltbild einfügten: Wucher, Tötung eines Feindes im Schlaf, Vielweiberei etc. Das 38. Kapitel im 1. Buch Mose (Judas Blutschande mit Thamar) bezeichnete Lenard als besonders »erbauliche[s] Kap[itel], das kein anständiger Mensch seiner Familie lesen könnte (Den Pfarrern gefällt es sehr).« Lenard war eigenen Aussagen zufolge 1920 aus der katholischen Kirche ausgetreten. In seinen "Erinnerungen" finden sich zahlreiche antisemitische, auch antireligiöse Äußerungen.
240 × 230 mm