In den Aufzeichnungen vom August 1890 stellte Lenard die Ergebnisse des von ihm selbst entwickelten Zylinderphosphoroskops anderen vergleichbaren Methoden gegenüber. Beim sich drehenden Phosphoroskop von Edmond Becquerel fiel das erregende Licht durch schnelle Rotation einer geschlitzten Scheibe vor der Probenkammer nur für Sekundenbruchteile auf die Probe. Durch eine zweite rotierende Scheibe hinter der Kammer konnte die Phosphoreszenz der periodisch angeregten Probe beobachtet werden. So war auch die Untersuchung von Stoffen möglich, die sehr schnell abklingende Lumineszenz aufweisen. Becquerel gab für den von ihm entwickelten Apparat an, kurze Belichtungszeiten von bis zu einer fünftausendstel Sekunde erreichen zu können. Im Zusammenhang mit den beschriebenen Experimenten notierte Lenard für das kleinere Zylinderphosphoroskop eine Übersetzung des Motors auf die Rolle von 125 bis 150 Umdrehungen pro Sekunde. Somit war es in seinen spektroskopischen Eigenschaften hinsichtlich der Zeitauflösung anderen Methoden unterlegen.
325 × 212 mm