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Teller

Unbekannt1. Hälfte 16. Jahrhundert

Pergamonmuseum, Staatliche Museen zu Berlin

Pergamonmuseum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Gebrauchskeramiken aus der westanatolischen Stadt Iznik (das antike Nicäa) in der heutigen Türkei gehören zu den bekanntesten Zeugnissen osmanischer Kunst, die seit dem 19. Jahrhundert zunehmend auch von Europäern gesammelt werden. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts werden in Iznik verschiedenartige Gefäße mit einem hellen, harten Scherben (Quarzfritte) hergestellt, auf den in unterschiedlichen Farben vor allem florale Dekore aufgetragen und mit einer transparenten farblosen Glasur überzogen wurden.

Orientieren sich die frühen Iznik-Waren an chinesischem Blau-Weiß-Porzellan, so nimmt im Laufe des 16. Jahrhunderts die Palette an Farben und Dekoren deutlich zu. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts tritt zu Blau, Grün, Mangan und Schwarz ein charakteristisches, kräftiges Rot (sog. Bolus-Rot), das zumeist als Schlicker aufgetragen wurde und sich plastisch abhebt.

Im Spiegel dieses großen Teller ist eine Blütenstaude aus Kompositblüten und Hyazinthen wiedergegeben. Der Rand ist mit einem umlaufenden Dekorband gefüllt, das als stilisierte Darstellung von Felsen und Wasser gedeutet wird. Der Dekor der äußeren Wandung besteht abwechselnd aus stark stilisierten Tulpenblüten und drei Kreisen oder Kugeln mit einem nach innen zentrierten Punkt, die an das Dreikugel-Motiv (sog. Cintamani-Motiv: drei Kugeln und Tigerstreifen) erinnern.
Form wie auch Dekor dieses Tellers sind deutlich von chinesischem Porzellan des 15. Jahrhunderts inspiriert. Das in osmanischer Keramik und Textilien häufiger auftauchende Dreikugel-Motiv (sog. Cintamani-Motiv) stammt vermutlich aus Indien, ihm wird im Buddhismus eine Glück bringende Wirkung zugesprochen.

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  • Titel: Teller
  • Ersteller: Unbekannt
  • Datierung: 1. Hälfte 16. Jahrhundert
  • Ort: Türkei
  • Material: Quarzfritte, weißer Anguss mit dunkelblauer, türkisblauer, seladonfarbener, manganfarbener und schwarzer Bemalung unter transparenter farbloser Glasur
  • Sammlung: Museum für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Inv.-Nr.: 1898,216
  • ISIL Nr.: DE-MUS-814517
  • Externer Link: Pergamonmuseum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Foto © Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz / Johannes Kramer
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