Vom 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts stand der schmückende Charakter und damit der Prestigewert einer Uhr weit über dem zu jenen Zeiten recht unvollkommenen Gebrauchswert des technisch noch nicht ausgereiften Zeitmessers. Die frühe Uhr war ein Schmuckstück, mit dem der Träger seinen Rang in der Gesellschaft dokumentieren und seinen Geschmack zeigen konnte. Die Handwerks- und Ziertechniken der Gehäusemacher waren die gleichen wie die der Goldschmiede. Getriebene und ziselierte Gehäuse, die vor allem in England während des 18. Jahrhunderts sehr beliebt waren, wurden im Stil des Rokoko mit mythologischen, biblischen, historischen und Genreszenen geschmückt.