Porzellan-Service, das Caspar Voght (1752-1839) vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) als Geschenk für seine Tätigkeiten im Armenreformwesen erhielt. Im Winter 1802/03 weilte Caspar von Voght auf Wunsch des Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) von Preußen fünf Monate in Berlin. In dieser Zeit erarbeitete Voght Reformvorschläge zur Organisation des Armenwesens in Berlin, denn der preußische König hatte in seinem Anerkennungsschreiben vom 28. März 1803 verdienstvolle Männern und Armenfreunde gebeten, ihm bei der Umsetzung der Reformpläne „mit Ihrem einsichtsvollen Rat“ beizustehen.
Fast zeitgleich gab der König das Service bei der KPM als Geschenk in Auftrag. Aus den Akten des KPM-Archivs geht hervor, dass dem König für die Bestellung ein Musterteller vorgelegt worden ist, nach dessen Vorbild das Tafelservice ausgeführt wurde. Die Auslieferung des Services ist noch für das Rechnungsjahr 1803 belegt. Der ursprüngliche Umfang ist nicht bekannt, allerdings wurden laut Rechnung der KPM Hauptkasse für die Fracht von fünf Kisten Porzellan für den dänischen Etatsrat Baron von Voght nach Hamburg 19 Reichsthaler verausgabt.
Das heute noch aus 81 Teilen bestehende klassizistische Tafelservice aus Tellern, Deckeldosen, Schüsseln und Schalen mit Vergoldung und teilweise aufwändig durchbrochenem Rand, ist bemalt mit dem Dekormotiv der blauen Ackerwinde, das um 1800 entwickelt wurde. Botanisch sehr getreu und in feinen Farbabstufungen sind die blühenden Windenranken auf dem Porzellan wiedergegeben.
Das Monogramm „FWR“ – Friedrich Wilhelm Rex – weist es als Geschenk des preußischen Königs aus. Die Ackerwinde als Dekor könnte als Hommage des Königs an Voght und seine „ornamented farm“ gedeutet werden.
Die für 12 Personen gedeckte Tafel wird ergänzt durch rekonstruierte Gläser und Bestecke, die zusammen mit den vergoldeten Tafelaufsätzen den Eindruck einer noblen Tafel vom Beginn des 19. Jahrhunderts vervollständigen.
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