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Porzellanzimmer aus dem Palais Dubsky in Brünn

Wandfeste Ausstattung: Wien, um 1740, mit späteren Veränderungen; Mobile Ausstattung: Wien, um 1740, mit Ergänzungen um 1850

MAK – Museum für angewandte Kunst

MAK – Museum für angewandte Kunst
Wien, Österreich

Um 1700 wird das Einrichten sogenannter „Porzellan-Cabinette“ in Europa modern. War man zuerst auf europäische Fayencen angewiesen, so wurden diese mit der Zeit durch chinesische Exportware und ab 1700 auch durch japanische Porzellane ersetzt. Das Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky ist eine der ersten Zimmerausstattungen mit europäischem Porzellan. Anhand des über dem Pfeilerspiegel angebrachten Wappens der Czobor von Szent-Mihály lässt sich die Ausstattung des Zimmers bis in die Jahre nach 1724 zurückverfolgen. Damals erwarb Gräfin Maria Antonia von Czobor, Frau auf Göding, geb. Fürstin von Liechtenstein, das nachmalige Palais Dubsky in Brünn. Aus dieser Zeit stammen auch die Porzellane der Wiener Manufaktur Du Paquier (1718–1744). Untersuchungen an der wandfesten Vertäfelung des Raumes sowie die Tatsache, dass der Kamin bereits in Brünn ohne Rauchabzug gemauert war und daher nicht beheizt werden konnte, haben jedoch gezeigt, dass die Ausstattung ursprünglich für einen anderen, heute noch unbekannten Ort verfertigt worden sein muss und erst später den kleineren Dimensionen im Brünner Palais angepasst worden war. Unklar bleibt aber bis heute die zeitliche Diskrepanz zwischen den frühen, vor 1730 entstandenen Wiener Porzellanen und der frühestens in die 1740er Jahre datierbaren Ornamentik der Wandvertäfelungen und eines Teils des Mobiliars. Im Jahre 1745 geht das Palais in den Besitz von Johann Georg von Piati über, von dem es sein Sohn Emanuel Piati von Tirnowitz 1762 erbt. Das Wappen dieser Familie war ursprünglich mit Ölfarbe über jenes der Czobor gemalt und erst 1912 anlässlich der Erwerbung des Zimmers durch das Museum entfernt worden. Aus der Zeit der Piati, den Jahren um 1790, stammt auch die Ausstattung des Zimmers mit Bildern und der vom Brünner Uhrmachermeister Sebastian Kurz signierten Wanduhr. Seinen heutigen Namen erhält das Palais schließlich anlässlich der Hochzeit von Emanuela von Piati, der Tochter Johann Georgs, mit Franz Dubsky von Trebomyslic im Jahr 1805. Wie aus später vorgenommenen Ergänzungen durch Porzellane der Herender Porzellanfabrik (gegründet 1839) und durch 1847 datierte Stücke aus der Wiener Porzellanmanufaktur hervorgeht, muss um 1850 eine größere Restaurierung und Neuadaptierung des Zimmers erfolgt sein. Damals entstanden höchstwahrscheinlich auch die Sitzmöbel sowie der Konsoltisch der Längswand und der Kanapeetisch.

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  • Titel: Porzellanzimmer aus dem Palais Dubsky in Brünn
  • Datierung: Wandfeste Ausstattung: Wien, um 1740, mit späteren Veränderungen; Mobile Ausstattung: Wien, um 1740, mit Ergänzungen um 1850
  • Ort: Österreich, Wien
  • Suchbegriffe zum Thema: Keramik
  • Typ: Porcelain Room
  • Rechte: Foto: © Joe Coscia Jr./MAK
  • Externer Link: MAK - Museum für angewandte Kunst, Wien
  • Material: Keramik
  • Material und Technologie: Porzellan
  • Inventarnummer: Ke 6201
  • Hersteller: Porzellan: Wiener Manufaktur Du Paquier, vor 1730
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