Die Orientierung am zeittypischen Schönheitsideal, wie hohe Stirn und eine aufwendige, Schmuck einbeziehende Frisur, hat bei den weiblichen Bildnisbüsten des Quattrocento zu stilistischen Ähnlichkeiten geführt, die bis heute große Schwierigkeiten bei der Bestimmung des jeweiligen Meisters bereiten. So sind für das Berliner Bildwerk neben Desiderio da Settignano auch Antonio Rossellino und dessen älterer Bruder Bernardo als Meister vorgeschlagen worden. Auch der junge Andrea del Verrocchio dürfte in Frage kommen. Das von der Meisterschaft der Florentiner Marmorbildhauer zeugende Werk gilt als eines der frühesten und in der unsentimentalen Lebensfrische des fein geschnittenen, schelmischen Gesichtes auch als eines der schönsten Porträts der italienischen Frührenaissance. Wilhelm von Bode vermutete in ihm ein von Giorgio Vasari erwähntes Bildnis der Marietta Strozzi von Desiderio.