Die Büste soll aus dem Herzogspalast in Urbino stammen, für dessen Innendekoration vermutlich die gleiche Steinart verwendet worden ist. Bis heute hat das Werk eine wechselvolle Bewertung erfahren, darunter auch Zweifel an seiner Authentizität. In der stolzen Kopfhaltung und im fixierenden Blick der schmalen Augen kommt der Charakter einer eigenwilligen jungen Frau vortrefflich zum Ausdruck. Das kostbare Gewand, die aufwendig gestaltete Frisur, aber auch die schweren Augenlider stützen durchaus die Hypothesen von einer Zugehörigkeit der Porträtierten zur Familie des Federigo da Montefeltro, des Herzogs von Urbino. Stilistisch scheint die Büste in der Verbindung von weich modellierter Form und präziser Detailzeichnung an Andrea del Verrocchios Bronzebildwerken orientiert zu sein.