Das Porträt von Władysław Ewaryst Graf Broel-Plater

Władysław Ewaryst Graf Broel-Plater (1806-1889) - Teilnehmer am Novemberaufstand (1830/31) und Abgeordneter des Sejm in Zakroczym und Płock. Nach der Niederlage des Novemberaufstandes war er gezwungen auszuwandern. Zunächst blieb er in Frankreich, wo er die Pariser Zeitschrift „Dziennik Narodowy“ und die Monatszeitschrift „Le Polonais“ redigierte. Ab 1844 befand er sich in der Schweiz. Auf seine Initiative hin wurde das Zentralkomitee für Polen in Zürich gegründet, dessen Sekretär der Schweizer Schriftsteller und Dichter Gottfried Keller war.
Im Jahre 1868, am hundertsten Jahrestag der Gründung der Konföderation von Bar, stiftete er am Zürcher See in Rapperswil eine Freiheitssäule. Zwei Jahre später nahm er die Renovierung des Schlosses auf sich. Im Gegenzug erhielt er das Recht, es für 99 Jahre zu verpachten, um dort das Polenmuseum einzurichten. Auf diese Weise legte er den Grundstein für das größte Werk seines Lebens. Das auf seine Initiative hin entstandene Museum wurde für viele Jahre ein Heiligtum der nationalen Gefühle für Polen, das unter anderem wertvolle Sammlungen von Manuskripten und Emigrantenabdrücken sowie zahlreiche nationale Erinnerungsstücke versammelte.
Er starb am 22. April 1889 in seiner Villa in der Nähe von Zürich. Er wurde neben seiner Ehefrau im Schlosshof in Rapperswil beigesetzt. Zygmunt Miłkowski schrieb über ihn die folgenden erhobenen Worte: „Polska mu serce i głowę zapełniała. Kochał ją i myślał o niej, pragnąc jej służyć jak najskuteczniej. I służył – służył jak mógł i umiał“ [„Polen füllte sein Herz und seinen Kopf. Er liebte es und dachte an jenes, mit dem Wunsch, ihm möglichst wirksam zu dienen. Und er diente – er diente so, wie er es nur konnte“].