Der Satiriker Georges Courteline hatte das Bild 1906 von Rousseau erworben und als Merkwürdigkeit in sein «Musée des Horreurs» ein Sammelsurium an Skurrilitäten und Sonntagsmalereien eingegliedert. In der deutschen Ausgabe seiner Rousseau-Monografie veröffentlichte Wilhelm Uhde 1914 das Bild, das sich mittlerweile in der Sammlung Mendelssohn-Bartholdy in Berlin befand, unter dem Titel «Portrait des Herrn X (Pierre Loti)». Der Marineoffizier, Dichter und Reiseschriftsteller Loti, eigentlich Julien Viaud, lebte von 1850 bis 1923; in seinen populären Büchern aktualisierte er den Mythos des Exotischen, Gauguin und wohl auch Rousseau zählten zu seinen zahlreichen Lesern. Die Identität des Dargestellten wie auch die zeitliche Situierung des vorliegenden, stilistisch den letzten Jahren des Malers zuzuordnenden «portrait-paysage» sind indes nicht gänzlich geklärt. Seit Edmond-Achille Frank, ein Pariser «homme des lettres», sich 1952 darin erkannt haben will, sind Fakten und Vermutungen beim heutigen Stand der Forschung schwerlich präzise zu unterscheiden.