Der Augsburger Maler Hans Burgkmaier d. Ä. schuf dieses Porträt des Universalgelehrten Sebastian Brant (1458 – 1503) wohl 1508, während dieser in Augsburg weilte. Als Stadtschreiber und Kanzler von Straßburg besuchte Brant seinen dortigen Amtskollegen, den Humanisten Conrad Peutinger.
Vermutlich wurde dieses Porträt für den privaten Gebrauch geschaffen, denn es zeigt rückseitig das Wappen des Dargestellten und ist verhältnismäßig klein. Heute stellt es eines der wichtigsten Zeugnisse für die in die Jahre 1500-15 fallende Auseinandersetzung Burgkmairs und anderer Künstler der deutschen Renaissance mit dem Profilbildnis dar.
Brant trägt eine Pelzmütze, einen Gelehrtenrock mit rotem Gewandfutter und einen tropfenförmigen Goldanhänger – Zeichen des Stadtschreibers von Straßburg. Sein Gesichtsausdruck wirkt ernst, konzentriert und nüchtern oder gar ernüchtert. Diese Eigenschaften liegen nahe, war Brant doch der Autor des 1494 erschienenen „Narrenschiffs“, einer Moralsatire der Gesellschaft um 1500.
Interessiert am Thema „Visual arts“?
Mit Ihrem personalisierten Culture Weekly erhalten Sie Updates
Fertig!
Sie erhalten Ihr erstes Culture Weekly diese Woche.