Die Sopranistin Caroline Wranitzky (1790–1878), Tochter des Wiener Komponisten und Kapellmeisters Paul Wranitzky, erhielt ihre Gesangsausbildung beim Vater. Erste Gastspiele führten sie nach München, Pest (Budapest) und schließlich Berlin. Noch in Wien heiratete sie 1813 den Berliner Geiger Karl August Seidler. 1816 gastierte sie so erfolgreich an der Berliner königlichen Oper, daß sie auf Lebenszeit verpflichtet wurde. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sang sie 1821 in der Uraufführung des »Freischütz« unter Carl Maria von Webers Leitung die Partie der Agathe, die sie danach noch auf vielen weiteren Bühnen von Dresden bis Breslau gab (vgl. P. Weiglin, Berliner Biedermeier, Bielefeld 1942, S. 133-135). 1838 zog sie sich von der Bühne zurück.
Eine veränderte Kopie dieses Bildnisses malte Oscar Begas 1844 im Auftrag der Emilie von Waldenburg (vgl. Oscar Begas, Tagebucheintrag vom 5.7.1844, Handschrift in der Stiftung Stadtmuseum Berlin). Eine ältere Fotografie in der Nationalgalerie belegt, daß bei einer späteren Restaurierung des Porträts die Stola nicht originalgetreu ergänzt wurde. | Regina Freyberger