Den »fleißigen aber sehr kränklichen« Senff hatte Christian Daniel Rauch (1777–1857) zweifellos während seines dritten Aufenthalts in Rom 1816 bis 1818 kennengelernt. In der Folge hat er ihn »dauernd durch Bestellung von Kopien für den König, für Hardenberg und wie es sonst eben möglich war, unterstützt« (F. und K. Eggers, Christian Daniel Rauch, Bd. 2, Berlin 1878, S. 46). 1833 besuchte Rauch mit ihm die Humboldt-Villa in Tegel, und in den späten Jahren soll er, bei Gelegenheit seiner Reisen nach Halle, den Maler mehrfach in Ostrau besucht haben (vgl. K. Eberlein, Adolf Senff und sein Thorvaldsen-Bildnis, in: Karl Koetschau zum 60. Geburtstag, Düsseldorf 1928, S. 138–146). 1829 war Rauch wiederum in Rom. Im August 1829 soll, nach Eggers, dieses bürgerlich-konventionelle Brustbild entstanden sein, in dem alle Attribute des Künstlertums fehlen und selbst der Hintergrund neutral grau gehalten ist. Fertig wurde es erst im darauffolgenden Jahr, nach der Abreise des Modells. Eine rückseitige Inschrift auf dem Keilrahmen, wohl von fremder Hand, besagt: »Rauch-portr. 1829/30 in Rom / gelegentlich der Auswahl eines Marmorblockes in Carara [sic!] von Adolf Senff«. | Claude Keisch
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