Wie im Alten Reich, so ließen sich die Könige des Mittleren Reiches in Pyramiden bestatten. Ihre Kultfiguren wurden nach wie vor in den Pyramidentempeln aufgestellt. Darüber hinaus finden sich nun aber auch zahlreiche Königsbildnisse in Göttertempeln, deren Bau in den Vordergrund getreten ist. Dort wurde der Pharao u.a. in seiner Funktion als Priester dargestellt, wodurch seine Bildnisse eine öffentlich-propagandistische Funktion erhielten und die Rolle des Königs als Vermittler zur Gottheit betonen. In seiner überlebensgroßen Figur ist Amenemhet III. als Betender dargestellt. Die Arme ruhen mit flach ausgestreckten Händen auf dem Königsschurz, der in der Mitte einen mit Uräen geschmückten Behang zeigt. Amenemhet trägt das Königskopftuch. An diesem war über der Stirn in einer Aushöhlung der aus einem anderen Material gefertigte Oberkörper einer Uräusschlange befestigt. Reste des gewundenen Schlangenkörpers sind auf dem Kopf zu sehen. Die Figur, im Ptah-Tempel von Memphis aufgefunden, wurde in der 19. Dynastie von König Merenptah wieder verwendet, der den Rückenpfeiler mit seinen Namenbeschriften ließ. Der Thronname Amenemhets III., Ni-maat-Re, blieb auf der Schließe des Schurzgürtels erhalten. Auffälligerweise ist auch das Gesicht überarbeitet worden, erkennbar an der rauheren Oberfläche, die mit Stuck geglättet und wohl wie die gesamte Figur bemalt war.