Den Mittelpunkt der Ausstellung „Ein Traum von Bali“ bildet das „Prinzenhaus“. Es gehörte vermutlich einst zu einem fürstlichen Anwesen. Ebenso wie Tempelkomplexe und einfache Gehöfte umfassen Palastanlagen auf Bali eine Vielzahl an kleineren Gebäuden, die nach Funktionen getrennt sind. Für die Ausstellung wurden mit Hilfe eines balinesischen Baumeisters die reich beschnitzten Originalbauteile des Hauses zusammengesetzt und um fehlende Elemente wie z.B. die Dachbedeckung ergänzt. Die undagi genannten Architekturspezialisten müssen zusätzlich zu ihren bautechnischen Fähigkeiten und künstlerischem Können auch die kosmologisch-philosophischen Prinzipien verinnerlicht haben, die der balinesischen Architektur zugrunde liegen. Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, die bei ihnen beauftragten Gebäude so an die vorgefundenen, räumlichen Gegebenheiten anzupassen, dass ihre Bewohner in Harmonie mit dem Universum leben können.