«Projet pour un passage» zeugt von der Beschäftigung Giacomettis mit der Kultur des südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas, der die damaligen avantgardistischen Kreise grosses Interesse zuwandten. Zunächst wirken die gewölbten Rundungen wie Modelle von Lehmbauten, zu denen das Gipsbäumchen im zweitletzten Hof und die Gefässe der hintersten Kammer passen. Sodann verweist der Titel auf die «rites de passage» und insbesondere auf die Initiationsriten in der Pubertät.
Betrachtet man die Skulptur als organische Einheit von oben, lässt sie sich als liegende Frau deuten. Die Vorstellung, eine Skulptur als «Modell» zu konzipieren ist ebenso bahnbrechend wie die Vorstellung eines architektonischen «Environments», das der Betrachter bei einer Ausführung in Lebensgrösse durchschreiten würde.
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