Diese Zeichnung stellt die wesentliche Tugend der Umsicht dar. Die Figuren treffen hier unterschiedliche Vorkehrungen und folgen in gewisser Hinsicht den Ratschlägen, die mit der lateinischen Legende erteilt werden: „Wer sich intelligent zeugen möchte, blickt in die Zukunft und berücksichtigt alles, was passieren kann“. Im Vordergrund links salzen die Frauen das Fleisch, während die Männer Vorratssäcke und Reisigbündel einfahren; auf dem Fensterbrett reihen sich Konserventöpfe auf. Etwas weiter entfernt renovieren Männer ein zerfallenes Haus. Rechts löscht eine Frau umsichtig das Feuer unter einem Kessel. Weiter oben haust ein kranker Mann; neben ihm gibt ein Arzt auf der Grundlage der Urinuntersuchung seine Diagnose ab. Der sitzende Mann ist vielleicht ein Priester, der auf seine Beichte wartet, oder ein Notar, der das Testament aufsetzt. In der Mitte dieses bunten Treiben befindet sich die Prudentia, die in der linken Hand einen Spiegel hält, der auf die Selbsterkenntnis hindeutet. Auf ihrem Kopf ein Sieb, das zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Lüge trennt. Zu ihren Füßen liegen Notleitern in der Nähe von Ledereimern, die das Feuer löschen sollen, eines Feuerwerfers und eines Hakens (nach Stefaan Hautekeete, in „Museum für Alte Kunst, Ausgewählte Werke“).
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