Przewalski-Pferd

Equus ferus przewalskii. Auch Mongolisches Wildpferd, Asiatisches Wildpferd. Prag, Tschechien. Um 1940.

Dieses Przewalski-Pferd ist ein reinblütiger Abkömmling einer Population aus dem Altaigebirge und ein direkter Nachkomme jener 54 Tiere, mit denen die Unterart gerettet wurde.

ES WAREN NUR NOCH 13
Das Przewalski-Pferd und unser Hauspferd werden zur selben Art – Equus ferus – gezählt. Dennoch stammen die Hauspferde vermutlich nicht von den Mongolischen Wildpferden ab. Die Entwicklungslinien zwischen den beiden Unterarten trennten sich wahrscheinlich schon vor 120.000 bis 240.000 Jahren – lange, bevor die Hauspferde domestiziert wurden.
Die Rettung des einzigen echten Wildpferdes, das bis heute überlebt hat, verlief dramatisch: Um 1900 begann die Zahl der Przewalski-Pferde in ihrem natürlichen Lebensraum, den kargen Steppen in der Mongolei und in China, rasch abzunehmen. Daher wurden zwischen 1899 und 1904 insgesamt 54 Wildpferde eingefangen und in Zoos und Reservaten weitergezüchtet. Leider waren die Versuche zunächst wenig erfolgreich. Nur dreizehn reinblütige Przewalski-Pferde überlebten schließlich die langen Transporte und die enorme Lebensumstellung. Von diesen dreizehn Tieren stammt die gesamte heutige Population ab! Um Inzucht zu vermeiden, wurden die Wildpferde später teilweise mit mongolischen Hauspferden gekreuzt. Das Erbgut aller heutigen Przewalski-Pferde ist daher durch mongolische Hauspferde beeinflusst. Das kostbare Exemplar des NHM dagegen ist ein reinblütiger Abkömmling von Wildpferden aus dem mongolischen Altaigebirge.
Erst in den 1990er Jahren war die Zucht so erfolgreich, dass mehrere Projekte zur Wiederansiedlung der Przewalski-Pferde in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet gestartet wurden, an denen sich auch Österreich beteiligte. 1992 wurden die ersten Tiere in die Mongolei geflogen und dort ab 1997 mit Erfolg ausgewildert. Heute leben wieder 2.000 Przewalski-Pferde in freier Wildbahn.