Ursprünglich bekrönte der Putto mit fünf weiteren Kindergestalten das aus dem Taufbrunnen des Baptisteriums in Siena aufragende Tabernakel. Mit diesen Kleinbronzen wurde nicht nur die Figur des Putto als Sujet in die Kunstgeschichte eingeführt. Sie kündigten darüber hinaus auch die antikisch-unbekleidete Freifigur der Renaissance und das für den Manierismus des 16. Jahrhunderts dann so prägnante Motiv der ›figura serpentinata‹ an. Die raumgreifende Körperhaltung des Puttos, ein klassischer Kontrapost mit einer durchgehenden Drehung des Körpers, ergibt sich aus dem jubilierenden Musizieren auf der einen Balanceakt erzwingenden knapp bemessenen Standfläche, einer gewölbten Muschel.