Von 1705 bis 1713 ließ Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg (1633–1714) durch den Architekten Hermann Korb (1656–1735) ein neues Gebäude für die berühmte Buchersammlung seines Vaters, Herzog August, errichten. Bis zu ihrem Abriss erregte die sogenannte Rotunde aufgrund ihrer einzigartigen Bauform bei Besucher*innen großes Aufsehen. Ein rechteckiger, zweistöckiger Baukörper umschloss einen viergeschossigen, ovalen Innenraum mit einer umlaufenden Fensterreihe, die durchgängig Tageslicht einließen.
Das Blatt bietet einen Querschnitt der Rotunde. Erkennbar ist im Untergeschoss, das Teile des alten Marstalls in den Neubau integriert wurden. Der große Himmelsglobus, der den Bau ursprünglich bekrönte, wurde nach einigen Jahren wieder entfernt, da sein Gewicht die Statik gefährdete. Im Bild ist er wohl der repräsentativen Vollständigkeit halber eingezeichnet.