Nachdem sowohl die erste Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth im Jahr 1835, als auch die vier Jahre später eröffnete Verbindung zwischen München und Augsburg, von privaten Gesellschaften initiiert wurden, kam es 1841 staatlicherseits zur Gründung der Königlichen Eisenbahnbau-Kommission in Nürnberg. Deren Aufgabe war es, eine Eisenbahnstrecke von Lindau über Augsburg und Nürnberg bis nach Hof zu organisieren.
Entgegen den Wünschen
des Nürnberger Magistrats, der als Standort für den Bahnhof die sogenannten
Johannisfelder vor dem Neutor bevorzugte, entschied sich die Staatsbahn für den
alten Tuchbereitersplatz vor dem Frauentor. Ausschlaggebend für diese
Entscheidung waren die besseren Anschlussmöglichkeiten für zukünftige
Zugverbindungen nach Osten. Ebenso, im Hinblick auf die Reisenden, die Nähe zur
Mauthalle und dem Postgebäude in der Karolinenstraße sowie die direkte
Verbindung in die Stadtmitte über die Königsstraße.
Um den bisherigen
Zustand des Geländes mit den Schanzenanlagen zu dokumentieren, die zur
Verteidigung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg angelegt worden waren,
beauftragte der Magistrat Georg Christoph Wilder, insgesamt drei große
Ansichten der Gegend vor dem Frauentor anzufertigen.