Nilbar Güreş greift in ihren künstlerischen Szenerien gesellschaftspolitische Paradoxien auf. Die Künstlerin legt immanente Identitätskonstruktionen und kulturell geprägte Rollenbilder als bildgebende Strukturen offen, die sie gleichsam subversiv und humorvoll ausspielt. Dabei inszeniert sie einen Reigen um Sichtbarkeit und Verbergen. Das Verhüllen als Baustein kollektiver Geschichtsschreibung ist auch in der Arbeit, Red, Old Woman, Yellow, Black Eyes, Brown, Pride Belt, Blue, Drilled Ears, Silver, Carpet Seeds, Blue, Teenage Acne, 2014 von Bedeutung. Güreş setzt hier Röcke und Accessoires indigener BewohnerInnen Brasiliens wie individuelle Versatzstücke ein, auf die die skulpturale Konstruktion aufbaut.