Reh im Winterfell (Capreolus capreolus)

In diesem Diorama dargestellt sind zwei Rehe, die am frühen Morgen auf den Wiesen bei Riddagshausen (Braunschweig) die frischen Triebe und Knospen des Frühjahrs äsen.
Rehbock und Ricke tragen jetzt im Frühjahr noch ihr dichtes, graubraunes Winterfell, bei dem der Spiegel deutlich zu sehen ist. Dieser weiße Fellfleck am Hinterteil ist ein optisches Signal. Bei Erregung oder Gefahr stellen Rehe die weißen Haare des Spiegels auf, so dass er besonders groß und auffällig wird. Das signalisiert den Artgenossen „Achtung, Gefahr! Seid aufmerksam und fluchtbereit!“
Den Rehbock erkennt man am Geweih. Im Laufe jedes Winters und Frühjahres wächst es neu. Während des Wachstums ist es von einer durchbluteten Haut, dem Bast, bedeckt und äußerst empfindlich. Erst wenn das Geweihwachstum abgeschlossen ist, trocknet der Bast ab und wird vom Bock an Büschen oder kleinen Bäumen abgefegt, so dass der blanke Geweihknochen zum Vorschein kommt.
Die jungen Rehkitze werden im Mai und Juni an einem möglichst trockenen, sonnigen und dicht bewachsenen Platz zur Welt gebracht. Sie können zwar kurz nach der Geburt bereits stehen, verbrin-gen die ersten Lebenswochen in ihrem Versteck jedoch hauptsächlich liegend. Die Mutter kommt nur mehrmals am Tag, um ihr Kitz zu säugen. Erst mit 3 - 4 Wochen flüchten sie vor Raubtieren, Menschen oder Mähmaschinen.