Das Werk von Fritz Glarner ist im Kunsthaus Zürich dank einer Schenkung von zahlreichen Gemälden, Zeichnungen und Dokumenten von seiner Witwe Louise Glarner ausgezeichnet vertreten. Zusammen mit den Werken anderer Zürcher Konkreten (etwa Max Bill), kann man im Kunsthaus einen umfassenden Einblick in die Fragen und Bildprobleme gewinnen, welche die Vertreter der Konkreten Kunst beschäftigten. Diese geometrische, nicht-gegenständliche Malerei versucht nicht, die reale, sichtbare Welt abzubilden. Vielmehr geht es darum, abstrakte Wirklichkeiten und mathematisch-geometrische Gesetzmässigkeiten innerhalb der Leinwand auszutarieren: die Bildorganisation, die Verhältnisse der Flächen zueinander, die Intensität der Grundfarben und Grautöne werden abgestimmt mit dem Ziel, im Bild eine von der Welt unabhängige, doch in sich funktionierende Einheit zu schaffen. Unermüdlich arbeitete Fritz Glarner daran, diese Harmonie und Balance in seinen Relational Paintings zu finden, wie er seine Kompositionen nannte. Seine grösste Errungenschaft sind die Tondi, die Kreisrunden Bilder, in denen die "Quadratur des Kreises" versucht wird und die Aufteilung in nicht ganz rechtwinklige Flächen und Streifen eine Dynamik und Spannung entwickelt.
Der gebürtige Zürcher Fritz Glarner lebte Jahrzehntelang in USA, wo er Piet Mondrian, nach einem ersten Kontakt in Paris, wieder begegnete und mit ihm in einem engen Dialog stand.