Das vielfigurige Relief einer dionysischen Szene wurde 1725 bei Grabungen des Herzogs von Parma, Francesco I. Farnese, auf dem Palatin im Bereich der Domus Flavia gefunden und gelangte als Geschenk an Kardinal Melchior de Polignac (1681-1741). Die Restaurierung erfolgte durch Pierre Lestache 1734-42 in Paris. Kurz danach wurde das Relief mit der Sammlung Polignac durch König Friedrich II. von Preußen (1712-1786) erworben. Zur Supraporte über der östlichen Tür zum Kabinett wurde es 1761 nach erneuter „Reparatur“ durch Johann Gottlieb Heymüller (1710/15-1763). (vgl. Astrid Dostert, in: Saskia Hüneke u.a., Antiken I, Bestandskatalog, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 2009, Kat. Nr. 66, S. 165-170.) Die Skulpturen und auch die Supraportenreliefs sind Teil eines ikonografischen Programms, das die gesamte Bildergalerie erfasst. Kunstausübung als Weg der Erkenntnis, die Kunstfertigkeit, der Paragone (Wettbewerb) von Malerei und Skulptur, von Antike und Gegenwart, von italienischer und niederländischer Malerei bilden ein reiches Feld der Kunstbetrachtung, der sich von Friedrich II. bis heute die Besucher der Bildergalerie widmen können. (Saskia Hüneke)