Das Relief einer stehenden männlichen Figur gehört zurn plastischen Schmuck des äußeren Burgtors von Sam’al, einem der sog. späthethitisch-früharamäischen Stadtstaaten in Nordsyrien (heute Zincirli/Türkei, unweit der türkisch-syrischen Grenze gelegen). Die Toranlage wurde bereits im Jahre 1882 entdeckt, jedoch erst 1888 systematisch untersucht. Die bei den Ausgrabungen im Süden des Burgbergs freigelegten Orthostaten fanden sich mit wenigen Ausnahmen noch in situ, etwa die Hälfte war mit Reliefs dekoriert. Auf dem Orthostatenblock an prominenter Stelle — Seitenwand vom östlichen Vorhof zum Tor - ist der Wettergott wiedergegeben, ikonographisch gesichert durch seine Attribute: Blitzbündel in der Linken und Axt in der Rechten. Bekleidet ist die Gottheit mit einem kurzen, eng anliegenden Gewand, das von einem breiten Gürtel zusammengehalten wird. Als weitere Waffen trägt der Wettergott ein Schwert und einen kegelförmigen Helm mit rundem stumpfen Abschluss. Die Füße sind mit den typischen, spitz nach oben weisenden Schuhen bekleidet. Besondere Sorgfalt ist auf die Ausgestaltung des Gesichts, des Kinn- und Backenbarts sowie des langen, am unteren Ende spiralförmig aufgerollten Nackenzopfes verwendet worden.
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