Das bereits im Jahre 1855 zusammen mit weiteren neuassyrischen Reliefs angekaufte und nicht viel später nach Berlin gelangte großformatige Relief konnte als Teil der Wanddekoration von Raum G des sog. Nordwest-Palastes in Kalchu (heute Nimrud/Irak) identifiziert werden. Der von König Assurnasirpal II. erbaute Palast bildete für ca. 150 Jahre die Hauptresidenz assyrischer Könige. Kurz vor 870 v. Chr. fertig gestellt, war der Herrschersitz mit insgesamt mehr als 310 Wandreliefs ausgestattet, allein in Raum G zierten 31 Platten die Wände. Auf der östlichen Längswand fanden sich in mehrfacher Wiederholung Darstellungen des Königs sowie von Angehörigen des Hofstaates und geflügelten Genien. Das hier dargestellte Thema „Die Anbetung bzw. Segnung des Königs durch zwei Genien“ ist insofern unvollständig als dem König gegenüber auf der rechts anschließenden Reliefplatte ein weiterer Genius ergänzt werden muss. Die somit dreifigurige Szene ist streng symmetrisch aufgebaut. Der reich gewandete König Assurnasirpal II. mit der Tiara auf dem Kopf sowie Bogen und zwei Pfeilen in den Händen wird von den beiden Genien mit Kappen und Hörnern als Zeichen ihrer Göttlichkeit flankiert. Die Genien tragen jeweils ein kleines Eimerchen in ihren Händen und vollziehen mit Pinienzapfen die kultische Handlung. Als Besonderheit anzuführen sind bei den Wandreliefs aus Raum G die hohe Qualität der Ausführung sowie die sehr feinen Ritzlinien auf den Gewändern der Figuren, die kostbare Stickereien wiedergeben.Über die gesamte Bildfläche hinweg verläuft die vollständig erhaltene 'Standardinschrift' mit ihren 20 Zeilen Keilschrifttext. [RBW]