Das Relief aus dem westlichen Flügel des sog. Nordwest-Palastes der königlichen Residenz in Kalchu (heute Nimrud/Irak) ist nur der untere Teil eines dreiregistrigen Wandreliefs, dessen Gesamthöhe ca. 2,30 Meter betrug. Dargestellt ist der König, auf einem leichten Jagdwagen stehend, der von einem Lenker geführt und von drei Pferden gezogen wird. Obwohl sie bereits von drei Pfeilen getroffen ist, zielt der königliche Jäger erneut mit einem Pfeil auf eine Löwin, die den Kopf zurückwendet und ihren Angreifer voller Schmerz anzubrüllen scheint. Die königliche Löwenjagd kann hier als Sinnbild der Überwindung latenter Gefahren für den assyrischen Staat durch den Herrscher gelten, wobei gerade der Löwe als akute Bedrohung für Mensch und Tier galt. Besonders hervorzuheben ist bei dem ursprünglich farbig gefassten Flachrelief der Detailreichtum, etwa bei Jagdwagen und Waffen, sowie bei den reich geschmückten Pferden mit ihrer Aufzäumung. Während das obere Register rnit einem weiteren erzählenden Relief verloren ist, haben sich vom mittleren, das die ,Standardinschrift‘ des Königs trug, nur wenige Reste von zwei Zeilen Keilschrift erhalten. Eine nahezu identische Darstellung (jetzt im British Museum in London) zeigt den bogenschießenden König, der gerade einen männlichen Löwen tödlich getroffen hat.