Im „Herbst des Mittelalters" war die Goldschmiedekunst von religiöser Thematik geprägt, auch wenn sich profaner Luxus auszubreiten begann. Ein burgundischer Anhänger, der um die Mitte des 16. Jahrhunderts durch Erbschaft in das Eigentum Kaiser Karls V. gelangt war und sich später in englischem Adelsbesitz befand, ist ein Beispiel für die gegenseitige Durchdringung von Religion und weltlicher Pracht im Spätmittelalter. In Form eines Flügelaltärchens birgt das Kleinod über zwei rechteckigen Fächern für nicht mehr erhaltene Reliquien die emaillierte Gestalt Mariens, die von Engeln gekrönt wird.
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