Wertvolle Insignien und heilsbringende Reliquien waren im Mittelalter das Unterpfand einer rechtmäßigen Herrschaft des jeweiligen Kaisers. 1424 übergab Kaiser Sigismund diese kostbaren Reichskleinodien der Reichsstadt Nürnberg zur sicheren Verwahrung. Dafür wurde eigens dieser hochwertige Schrein aus teuren Metallen geschmiedet. Einmal im Jahr wurde der Heiltumsschrein öffentlich aufgestellt, sodass jeder an der heilbringenden Wirkung der Reliquien teilhaben konnte. Als Behältnis christlicher Glaubenszeugnisse, die der Kaiser der Stadt übergeben hatte, verkörpert der Heiltumsschrein heute wie kein anderes Werk die Verbindung von Kaiser, Reich, Kirche und Stadt im ausgehenden Mittelalter.