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Reliquiar

Unbekannt5./6. Jh.

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Gipsstein ist ein typisches Material Syriens. Das Reliquiar weist auf der hinteren Deckelschräge eine Eingussöffnung auf, in die Öl oder Wasser gegossen werden konnte. Diese Flüssigkeit sollte im Inneren des Reliquiars durch die Berührung mit den Reliquien geheiligt werden und floss dann durch ein kleines Loch in das Becken an der Vorderseite des Kastens. Dort konnte sie aufgefangen und von den Gläubigen als heilskräftige Berührungsreliquie verwendet werden. Hinweise auf die Verwendung des Öles finden sich in der spätantiken Literatur. So rät der aus Antiocheia in Syrien stammende, spätere Patriarch von Konstantinopel Ioannes Chrysostomos im späten 4. Jahrhundert in der Homelie über die Märtyrer zur Einsalbung mit diesem Öl, um von der Trunksucht geheilt zu werden. Und der Bischof von Kyrrhos, Theodoret, ebenfalls aus Antiocheia gebürtig, berichtet im frühen 5. Jahrhundert in seiner Kirchengeschichte von einem Fall, in dem das Öl vor dem nächtlichen Besuch von Dämonen schützte.

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