Nachdem Rudolf Schick dem bewunderten Arnold Böcklin bei der Ausführung von Wandgemälden im Treppenhaus des Basler Museums assistiert hatte, war er zwischen 1871 und 1872 ein zweites Mal in Rom ansässig. Während dieses Aufenthaltes entstand die Ansicht einer Osteria am Kapitol. Bildbestimmend ist der leuchtend blaue Himmel, vor dem sich die grünen Pinien dekorativ abheben.
Zu Beginn der siebziger Jahre entwickelte Böcklin ein starkes Interesse an einer intensiven Farbgebung, insbesondere auch an einem tiefen Blau. Seine Liebhaberei für Farbexperimente – »er hatte immer […] starkfarbige Wollbüschel in der Westentasche« (H. Thoma, Im Winter des Lebens, Jena 1919, S. 58 f.) – fand bei jüngeren Malern aus seinem Umkreis wie Rudolf Schick und Hans Thoma sofortige Aufnahme (vgl. Hans Thoma, »Sommer«, 1872, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 510). | Angelika Wesenberg