Die Regel des Birgittenordens entstand als Prachthandschrift anlässlich der Gründung des Birgittenklosters in Altomünster. Sie war wohl für die gemeinsame Lesung bestimmt und enthält ganzseitige Miniaturen eines wohl Landshuter Buchmalers. Die historisierten Initialen und Ranken stammen hingegen aus der Werkstatt des Augsburger Buchmalers Georg Beck und seines Sohnes Leonhard.
Blatt 3v: Die thronende heilige Birgitta – über ihr erkennt man in einem Himmelssegment Christus und Maria – verteilt die von ihr verfasste Regel an die weiblichen und männlichen Mitglieder des von ihr gegründeten Ordens. Altomünster war ein Doppelkloster für Nonnen und Mönche. Charakteristisch für die Nonnen sind die bis heute von den Birgittinnen getragenen Leinenkronen mit den auf die fünf Wundmale Christi verweisenden roten Punkten.