Die monumentale Figur eines sitzenden Heiligen, der durch seine Mitra als Bischof ausgewiesen ist, wurde zunächst mit dem grauen, teilweise verriebenen Stift skizziert. In einem zweiten Schritt trug Perugino mit dem Pinsel die zarten Schattierungen auf dem Gewand bis hin zu den dunklen Partien des Umhangs und den exakten Verläufen der Faltentäler auf. Umrisse und die wesentlichen Binnenstrukturen sind dann zum Zweck der kongruenten Übertragung mit einer Nadel durchstochen worden. Auch das relativ große Format und die auf Formeln reduzierte, graphisch vereinfachte Zeichnungsweise lassen auf die Funktion eines Kartons [als Vorlage für Glasfenster] schließen. [...] Mit Scheibenentwürfen hatte sich Perugino - Haupt der Umbrischen Schule des 15. Jahrhunderts und Lehrer Raffaels - vor allem in den 1480er Jahren beschäftigt. Eine Rekonstruktion, welche die leicht geschwungenen Streifen im Nimbus zum Kämpfersims einer Nische ergänzt, erlaubt den direkten Vergleich mit den Fenstermotiven, die sich ehemals im Kloster von S. Francesco de' Conventuali im Colle di Val d'Elsa befanden.
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