Die menschenförmigen Steinsarkophage aus Ägypten steigern die Mumienform ins Monumentale und sind wie diese eine Umhüllung des Verstorbenen, in der und aus der heraus er seine Verwandlung in einen ewig Lebenden erfährt. Die bis zu zehn Tonnen schweren, kastenförmigen Sarkophage aus dunklen Hartgesteinen lassen mit Reliefs und Inschriften um den Verstorbenen ein differenziertes Bild der jenseitigen Welt entstehen. Auf dem Deckel ist die Himmelsgöttin Nut dargestellt, in deren Leib der Verstorbene seine Regeneration erlebt, ein Prozess, der mit dem Lauf der Sonne verglichen wird. Bilder der Nachtfahrt der Sonne zeigen die zwölf Stunden vom Abend bis zu ihrem strahlenden Aufgang am Morgen. Der Sarkophag des Anch-Hor bildet die 42 Jenseitsrichter ab, die über ewiges Leben oder ewige Verdammnis entscheiden.