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Szene aus dem Nilmosaik von Palestrina

Unbekannt-300/-250

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Um das Jahr 1600 wurde im sogenannten Apsidensaal beim Heiligtum der Fortuna Primigenia in Palestrina ein Mosaikboden mit Darstellungen von Nillandschaften, Jagdszenen und zahlreichen Tieren entdeckt. Der gut erhaltene Boden hatte beträchtliche Ausmaße (Tiefe: 4,35 m, Breite: 6,87 m) und wurde zwischen 1624 und 1626 unter Kardinal Andrea Peretti gehoben, ein Vorgang, der nur in Teilstücken erfolgen konnte. Einige Mosaikpartien blieben in situ. Mit der Hebung, die ohne einen Lageplan des originalen Zustandes durchgeführt wurde, begann das wechselvolle Schicksal dieses außergewöhnlichen Mosaiks. Nach der Zerstückelung verblieben einige Teile in Palestrina im Palazzo Baronale, der später mit den Mosaiken von den Barberini erworben wurde, andere Teile kamen nach Rom. Eine Tafel wurde 1628 Francesco de Medici bei einem Rombesuch geschenkt. Dieses Mosaik mit der Darstellung eines Gelages unter einer Pergola gelangte 1747 in den Besitz des Gelehrten A. F. Gori und von da in die Sammlung der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, der Schwester Friedrichs II. Nach ihrem Tod 1758 kam das Fragment nach Potsdam und befand sich bis 1797 im Antikentempel von Sanssouci. Mit der Gründung des Alten Museums am Lustgarten kam es in die Berliner Sammlung. Die in Rom verbliebenen Teile wurden 1640 zusammengesetzt, das nunmehr fehlende Fragment durch eine Kopie ersetzt. Die letzte Wiederherstellung fand im Jahr 1952 statt. Sie wurde notwendig, weil das Mosaik im Krieg Bombenschäden erlitten hatte. Es befindet sich heute im Palazzo Barberini, dem Museum von Palestrina. Auf dem Berliner Fragment ist ein Gelage unter einer Pergola dargestellt. Auf kastenförmigen, gepolsterten Klinen, die auf Inseln im Nil stehen, lagern zwei Gruppen trinkender und musizierender Menschen. Es ist die Zeit der Nilüberschwemmung, denn überall ist üppige Vegetation sichtbar, die diese glückliche Jahreszeit charakterisiert. Innerhalb des gesamten Bodens, der durch die in feinster Mosaiktechnik ausgeführten bildlichen Darstellungen in zwei Zonen gegliedert ist, von denen eine auf Ägypten und die andere auf Äthiopien bezogen wird, war die Gelageszene im unteren Teil links von der Mitte oder weiter rechts angeordnet. Über Interpretation und Datierung des Nilmosaiks bestehen noch immer unterschiedliche Meinungen. Die Entstehungszeit hängt von der komplizierten Baugeschichte Palestrinas um 100 v. Chr. ab. Es wurde angenommen, dass ein illustrierter Reisebericht, den man sich als Buchrolle vorzustellen hat, als Vorlage für den Mosaizisten gedient haben könnte. Unter Ptolemaios II. von Ägypten wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. eine Expedition unternommen, die seltene und unbekannte Tiere lebend fangen sollte, um sie nach Alexandria zu bringen. Tatsächlich sind auf dem Mosaik etwa vierzig Tiere zu sehen. Das Fortunaheiligtum in Palestrina ist ein Meisterwerk antiker Architektur in Mittelitalien; es wurde um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. erbaut. Der Baukomplex unterhalb des Heiligtums wird als öffentlicher Bezirk, vielleicht als Forum interpretiert, zu dem auch eine Kultstätte für Isis gehört haben könnte. In dem östlichen Gebäude mit dem Apsidensaal war das Nilmosaik ausgelegt. Es hatte somit einen herausragenden Standort in der Stadt.

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  • Titel: Szene aus dem Nilmosaik von Palestrina
  • Ersteller: Unbekannt
  • Datierung: -300/-250
  • Ort: Palestina
  • Abmessungen: w102 x h95,3 cm
  • Typ: Mosaik
  • Material: Natursteine in den Farben Braun, Grün und Grau in Abstufungen, Braunrot, Rosa, Gelb, Ocker, selten Schwarz.
  • Sammlung: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Inv.-Nr.: Mos.3
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-814319
  • Externer Link: Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Text: © Verlag Philipp von Zabern / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Irmgard Kriseleit || Photo: © b p k - || Photo Agency / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Johannes Laurentius
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